** Das Workshopprogramm für die kommende Veranstaltung nezWerk (Apr 2020) ist momentan noch in Planung. Bis das Programm fertig entwickelt ist, ist hier zur Orientierung noch das Programm der vergangenen Veranstaltung let’s nez (Okt 2019) zu sehen. Wir bitten um dein Verständnis. **
Slot 1 – Montag, 07. Oktober
1. Gitta Rosenkranz | Aids-Hilfe Tübingen
Sexualität – Liebe – Begehren – Kein Problem?
Ich heiße Gitta Rosenkranz und arbeite in der Aids-Hilfe Tübingen. Neben der Beratung ist mein Arbeitsschwerpunkt Prävention, das heißt, wir bieten Workshops zu den Themen HIV/STI, sexuelle Vielfalt und den damit zusammen hängenden Themen an. Ein wichtiger Aspekt ist dabei immer das Thema Diskriminierung und Stigmatisierung. Aufgrund der aktuellen Situation sind die Themen Flucht, Migration und die Einbeziehung verschiedener kultureller und religöser Hintergründe sehr wichtig. Es geht um die Akzeptanz und die Reflexion eigener Haltungen in Zeiten, in denen populistische und rechte politische Gruppierungen wieder alte heteronormative Bilder von Familie und Sexualität fordern.
Sexualität im Zeitalter von Liberalisierung und Offenheit gegenüber „anderen“ Lebensentwürfen und neuen konservativen Idealen von Familie und Partnerschaft. Anscheinend ist alles möglich, jedoch haben im politischen Spektrum gerade Parteien einen hohen Zulauf, die das „alte“, konservative Wertemodell von heteronormativer Familie und Partnerschaft wieder idealisieren. Sexuell übertragbare Infektionen wie HIV verlieren einerseits durch bessere Behandlungsmöglichkeiten ihren Schrecken, die Stigmatisierung von Menschen mit HIV hat jedoch nicht wirklich abgenommen. Übertragungsängste und Halbwissen zu diesem Thema sind nach wie vor noch sehr verbreitet. Forderungen nach dem Verbot von Sexarbeit fordern auch viele liberale Politiker*innen und Frauen aus feministischen Kontexten.
Sexuelle Bildung ist in Baden-Württemberg nicht wirklich im Bildungsplan und es hängt nach wie vor vom Engagement und der Haltung einzelner Lehrer*innen ab, ob diese stattfindet. Jugendliche werden noch immer aufgrund ihrer sexuellen Identität gemobbt, viele Erwachsene, die homosexuell, transident oder bisexuell sind, leben ihre Sexualität nicht offen.
ich möchte in diesem Workshop mit Euch diese Themen diskutieren, uns mit interaktiven Methoden mit eigenen Ängsten auseinandersetzen und gleichzeitig nötige Informationen zu den einzelnen Themen mit einfließen lassen. Häufig ist die Ursache von Diskriminierung und vielen Ängsten auch falsches oder mangelndes Wissen. Dabei möchten wir auch immer interkulturelle Aspekte mit einfließen lassen und von dem Wissen und der Erfahrung der Teilnehmer*innen profitieren. Ziel ist eine sachliche und lustvolle Auseinandersetzung mit Sexualität. Vorwissen ist nicht erforderlich und es ist ausdrücklich kein Selbsterfahrungsworkshop. Ich freue mich auf einen spannenden und kurzweiligen Workshop mit Euch.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 33 % Praktisches Arbeiten: 33 % Aktive Diskussion: 33 %
2. Katrin Wernicke und Carlo Evertz | oikos Tübingen
Zero-Waste Workshop
Wir, oikos-Tübingen, sind eine studentische Hochschulgruppe, welche sich zum Ziel gesetzt hat, eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Dazu bieten wir verschiedene interessante Veranstaltungen, wie Vorträge, Planspiele und eben auch Workshops an. Bei uns engagieren sich Studierende aus verschiedenen Fachbereichen und unterstützen die Initiative so mit ihrem individuellen Know-How und Input.
Nicht erst seit Mikroplastik und die riesigen Plastikmüllberge in unseren Ozeanen Dauerbrenner in den Medien sind, beschäftigt sich oikos Tübingen mit dem Thema Müllvermeidung. Im Rahmen des ZeroWaste Workshops lernen die Teilnehmer*innen, wie man ganz einfach und ohne großen Aufwand Müll im Alltag vermeiden kann. Es werden Produkte wie beispielsweise Waschmittel oder Deo selbst und nachhaltig hergestellt und können hinterher von den Teilnehmer*innen mit nach Hause genommen werden. Der Workshop wird begleitet durch eine kurze Einführung über die Entwicklung der Zero-Waste Bewegung. Außerdem gibt es im Anschluss an die praktische Phase, in der selbst diverse Alltagsprodukte hergestellt werden, eine spannende Diskussion rund um das Thema Müllvermeidung. Dazu ist keinerlei Vorwissen erforderlich und Studierende aller Disziplinen sind herzlich eingeladen. Bitte bringt (wenn möglich) einige kleine Gläser mit, in denen ihr dann die fertigen Deos, Waschmittel oder Lippencremes mitnehmen könnt, ansonsten ist keinerlei Material oder ähnliches nötig. Wir freuen uns sehr auf euch!
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 20 % Praktisches Arbeiten: 50 % Aktive Diskussion: 30 %
3. Sonja Bluhm | Umweltzentrum Tübingen
Suffizienz – Was braucht es für einen nachhaltigen Lebensstil?
Seit 2018 arbeite ich im Umweltzentrum Tübingen e.V. Intensiv habe ich mich mit der Nachhaltigkeitsstrategie Suffizienz im Rahmen meiner Masterarbeit beschäftigt. Selbst versuche ich den Gedanken der Suffizienz zu leben, erkenne bzw. erfahre allerdings auch die Hindernisse für einen nachhaltigen Lebensstil.
Die Suffizienzstrategie muss endlich Eingang in die Politik finden.
Der weltweit begangene Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag) fiel diese Jahr bereits auf den 29.07.2019. Dieser Nachhaltigkeitsindikator zeigt an, ab wann die natürlichen Ressourcen dieser Erde, die innerhalb eines Jahres regeneriert werden können, aufgebraucht sind. Zum Vergleich: Vor 32 Jahren (1987) datierten Expert*innen erstmals diesen Tag, ab dem auf Kosten nachfolgender Generationen gelebt wird. Damals war dies noch der 19. Dezember. Grund für diese Ressourcenübernutzung – insbesondere verschuldet durch die Länder/Bevölkerung des globalen Nordens – ist die gegenwärtige Wirtschaftsweise, der Umgang mit bzw. das Verständnis von Wohlstand und die damit verbundenen Lebensstile sowie Produktionsweisen. Diese Aspekte tragen und trugen erheblich dazu bei, dass u.a. der Klimawandel sich beschleunigt, es zu Biodiversitätsverlust und Bodendegradation kommt und die globale Ungerechtigkeit immer größer wird.
In diesem Workshop werden wir uns mit der Nachhaltigkeitsstrategie Suffizienz beschäftigen, die nicht auf technischen Fortschritt basiert, sondern durch veränderte Verhaltensweisen des Menschen eine Reduzierung des Ressourcenverbrauchs erlangen möchte. Bei dieser Handlungsstrategie steht nicht nur das konsumierende Individuum und seine Kaufentscheidungen im Fokus, sondern auch gesamtgesellschaftliche Strukturen. Daher werden wir uns unter anderem mit individuellen als auch gesellschaftlichen Faktoren beschäftigen, die einen „nachhaltigeren Lebensstil“ fördern bzw. hemmen, und (kreative) Handlungsmöglichkeiten erarbeiten. Vorwissen ist nicht erforderlich.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 20 % Praktisches Arbeiten: 45 % Aktive Diskussion: 35 %
4. Arne Güttinger | Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC)
Grüne Braune
Ich bin seit etwa 15 Jahren in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung tätig und beschäftige mich schwerpunktmäßig mit Neonazismus, Ideologien und Strukturen der Ungleichwertigkeit und Umgangsweisen damit/dagegen. Ich arbeite(te) unter anderem in wissenschaftlichen Projekten zur Interventions- und Präventionsarbeit gegen menschenverachtende Einstellungen und Rechtspopulismus und konzipiere sowie realisiere selbstständig verschiedenste Workshop- und Seminarformate. Motivation hierfür ist eine lebenswerte Welt und menschenfreundliche Gesellschaft für Alle. Nach einem Bachelor-Studiengang “Soziale Arbeit” an der Hochschule Esslingen studiere ich derzeit Allgemeine Pädagogik/ Erziehungswissenschaft im Master an der Universität Tübingen.
Ökos sind immer grün, immer gut und irgendwie links. Moment – was ist mit diesen rechten Bio-Bauern und völkischen Siedlungsbewegungen? Wo unterscheidet sich emanzipatorischer Umweltschutz von der Rechten “Blut und Boden” Ideologie? Wir nehmen die braune Vielfalt in der Ökoszene unter die Lupe: Neben einem kurzen Input zur Geschichte der Umweltschutzbewegung und deren teilweise braunen Wurzeln werden wir interaktiv Grundlagen Rechter Ideologie(n) klären. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit Aspekten der völkischen Ökologie durch die aktive Arbeit an konkreten Beispielen ermöglicht die Erarbeitung eigener Argumentations- und Umgangsweisen mit umweltschutzbewegten Rechten.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 33 % Praktisches Arbeiten: 33 % Aktive Diskussion: 33 %
5. Simon Meisch | Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung Potsdam
Nachhaltige Entwicklung und Literatur(wissenschaft)
Seit August 2018 arbeite ich am Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam. Dort beschäftige ich mich mit der Methodologie transformativer Forschung. Zuvor habe ich am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften in Tübingen zu zahlreichen wissenschaftsethischen und -theoretischen Fragen von Nachhaltigkeitsforschung (insbesondere zu Wasserethik) gearbeitet. Dabei hat mich immer auch die Bedeutung von Kunst und den Geisteswissenschaften für eine nachhaltige Entwicklung interessiert.
Welche Rolle spielen die klassischen Geisteswissenschaften bei der Suche nach nachhaltigeren Zukünften suchen? In diesem Workshop wird die Antwort lauten: Überraschend viele Rollen. Am Beispiel von Literatur und Literaturwissenschaft setzen wir uns mit grundsätzlichen Fragen nachhaltiger Entwicklung auseinander. Dabei kommen wir auf die genuinen Beiträge zu sprechen, die Literatur und insbesondere Erzählungen (in Literatur, Film oder Comics) dabei leisten, mit den großen Zukunftsherausforderungen umzugehen. Von den Teilnehmer*innen dieses Workshops wird kein literarisches Vorwissen erwartet, sondern einfach die Lust und Neugier, sich auf ganz unterschiedliche Erzählungen einzulassen und in diesem Zuge die eigene Wahrnehmung herausfordern zu lassen. Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte aus allen Fächern.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 20 % Praktisches Arbeiten: 20 % Aktive Diskussion: 60 %
6. Michael Pieper | Umweltgewerkschaft Reutlingen-Tübingen
Umweltkrise – Ein Auslöser für Migration
Die Umweltgewerkschaft ist eine bundesweite Organisation mit internationalen Kontakten. Sie hat bereits verschiedenste Themen bearbeitet. Einige haben wir in den letzten Jahren im Rahmen von Workshops vorgestellt (Fracking, Wasser u.ä.).
Auf verschiedensten Gebieten (CO2 durch fossile Verbrennung, Bodenzerstörung durch Raubbau bei Abbau der Bodenschätze, Vernichtung der Urwälder zur Herstellung von Fleisch und Soja usw.) werden die natürlichen Grundlagen für die Existenz der Menschheit vernichtet. Welche Möglichkeiten bestehen, um dagegen aktiv zu werden?
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 35 % Aktive Diskussion: 65 %
7. Elisa Theve | Initiative Konsumkritischer Stadtrundgang
Konsumkritischer Stadtrundgang
Wirkt sich Wohlstand gut oder schlecht auf die Umwelt aus? Wieviel Wasser verbrauche ich täglich? Was hat Tübingen in Sachen Nachhaltigkeit zu bieten? Seit Anfang 2018 bietet der Weltladen Tübingen konsumkritische Stadtspaziergänge an, welcher sich mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt. Das Konzept besteht aus einer Kombination von verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und einem Stadtspaziergang durch die Innenstadt. An den Stationen werden Themen wie CO2, Handy oder Wasser vertieft und nach sozialökologischen Auswirkungen gefragt. Dabei kommen interaktive Methoden zum Einsatz, welche die verschiedenen Aspekte veranschaulichen, wobei einige Mythen und Vorurteile sowohl von Ökos als auch von Nicht-Ökos aufgeklärt werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Stadtspaziergangs liegt darin, Tübingen mal von seiner „alternativen“ Seite zu entdecken. Dazu werden in der Innenstadt verschiedene nachhaltige (Geschäfts-)Ideen aufgezeigt und besprochen.
Das Besondere an dem Rundgang ist, dass die Führung keinesfalls einseitig belehrend durchgeführt wird. Vielmehr sehen sich die Veranstaltenden als Moderator*innen, die versuchen, durch spannende Diskussionen und intelligenten Fragestellungen das eigene Konsumverhalten konstruktiv zu hinterfragen. Dabei sind kontroverse Standpunkte sehr erwünscht. Der Workshop ist eher einführend und besonders geeignet für neue Tübinger*innen!
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 40 % Praktisches Arbeiten: 30 % Aktive Diskussion: 30 %
Slot 2 – Mittwoch, 09. Oktober
1. Amelie Schönhaar | nez e.V. und Sonja Bluhm | Umweltzentrum Tübingen
SDGs: Nachhaltiges Leitbild für das 21. Jahrhundert?!
Im September 2015 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Agenda 2030 mit 17 globalen Zielen für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) und 169 Unterzielen. Die SDGs mit ihren Unterzielen werden vielfach als „Gebrauchsanweisung“ für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft bezeichnet.
„Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein können, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten“ (Ban Ki-Moon, UN-Generalsekretär von 2007-2016)
Wo stehen wir vier Jahre nach der Verabschiedung der SDGs? Wie gut funktioniert die „SDG-Gebrauchsanweisung“? Was können wir im Rahmen unserer Möglichkeiten zu diesen beitragen?
In unserem Workshop wollen wir die Agenda 2030 mit den 17 SDGs gemeinsam kennen und verstehen lernen. Wir stellen den Bezug zum Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung her und analysieren und diskutieren gemeinsam mit euch, inwiefern es durch die SDGs gelingen kann, die Vision der Agenda 2030 („der gesunde Mensch, der in Frieden in einer gerechten Gesellschaft lebt, umgeben von einer intakten Umwelt – überall in der Welt) umzusetzen. In erster Linie wollen wir durch den Workshop eine Grundlage zum Verständnis des Leitbildes einer Nachhaltigen Entwicklung schaffen. Vorwissen ist nicht erforderlich.
Wir, Sonja Bluhm vom Umweltzentrum Tübingen e.V. und Amelie Schönhaar von nez e.V. haben uns vor einigen Jahren hier an der Universität kennengelernt und arbeiten beide in unterschiedlichen Bereichen einer (Bildung für) nachhaltige Entwicklung innerhalb und außerhalb der Uni. Wir beide haben Geographie und Erwachsenenbildung bzw. Bildung für nachhaltige Entwicklung studiert und interessieren uns daher für komplexe Themen, die Mensch, Umwelt und Zukunft betreffen. Durch unsere Arbeit haben wir uns u.a. mit den Sustainable Development Goals (SDGs) und der Agenda 2030 auseinandergesetzt.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 30 % Praktisches Arbeiten: 35 % Aktive Diskussion: 35 %
2. Daniel Siegel | Gemeinwohlökonomie
System change, not climate change! Doch wie?
Mein Name ist Daniel Siegel und ich bin zu 100% davon überzeugt, dass wir nur dann wirklich nachhaltig leben können, wenn unsere Wirtschaft nicht immer mehr produzieren MUSS. Seit etwa zwei Jahren gebe ich Workshops zu diesen Themen und habe mich dementsprechend schon sehr lang und sehr intensiv mit den Themen Wirtschaft und Alternativen auseinandergesetzt. Des weiteren bin ich der festen Überzeugung, dass die Änderungen durch einen demokratischen Prozess „von unten“ geschehen müssen.
Genau darum wird es bei dem Workshop gehen. Vorwissen wird explizit nicht verlangt. Wir werden zuerst spielerisch herausfinden, warum genau unser Wirtschaftssystem immer mehr Zeug produzieren MUSS und warum das niemals nachhaltig sein kann. Dann wird euch, ganz kurz, das Konzept der Gemeinwohlökonomie vorgestellt und die Idee des Wirtschaftskonvents. Ganz kurz: Wir als GWÖ möchten demokratisch über das Wirtschaftssystem abstimmen. Über was abgestimmt werden muss, ergibt sich aus unserem kleinen Spiel am Anfang. Im Dezember, also später im Semester, soll es dann wirklich so einen Wirtschaftskonvent geben! Der Input wird nicht viel sein, dafür aber umso inspirierender 😉
Der Workshop richtet sich an alle, die auch der Überzeugung sind, dass sich was an unserem Wirtschaftssystem ändern muss und dass Bambuszahnbürsten allein nicht ausreichen. Jeder und Jede, die schon lange und verzweifelt darüber nachdenken, wie „große Wandel“ endlich kommt sind bestens aufgehoben bei diesem Workshop, aber auch vor allem diese Menschen, die denken, sie wüssten nichts oder nur wenig über „Wirtschaft“.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 33 % Praktisches Arbeiten: 33 % Aktive Diskussion: 33 %
3. PapierPilz Tübingen
PapierPilz – Kreatives Prärecycling
Wir haben uns unser Wissen zur Blockproduktion praktisch über viele Jahre angeeignet. Zudem haben wir unser theoretisches Hintergrundwissen zum Thema Papier für Uni-Seminare, Öffentlichkeitsauftritte und Start-Up Präsentationen interdisziplinär recherchiert und nach Rückfragen immer wieder vertieft. Im Zuge unserer Vereinsgründung, Wettbewerbsteilnahmen, Internetpräsenzpflege, Interviews für Zeitungen und Radio, sowie den Workshops und Ständen in Schulen und auf Festen, sind wir mittlerweile zu erfahrenen Gründer*innen, Aktionsumsetzer*innen und Performer*innen im Dienste der Nachhaltigkeit geworden :-).
„Müll ist nur Materie am falschen Ort“ lautet unser Motto: PapierPilz sammelt einseitig bedrucktes Papier sowie Verpackungskartons, Kalenderblätter usw., und stellt daraus neue Blöcke her. So kann die zweite Seite beschrieben werden, bevor sie im Abfall landet und recycelt wird. Wir nennen das „prärecycling“ und möchten durch die sinnlich-ästhetische Erfahrung auf sinnvollere Rohstoff- und Nutzungskreisläufe im Allgemeinen aufmerksam machen. Im Workshop werden wir die Hintergründe der Thematik Papierver(sch)wendung beleuchten, unsere Projektarbeit vorstellen und selber Blöcke herstellen – ganz praktischer Umweltschutz! Für die Teilnahme ist kein Vorwissen notwendig, Begeisterungsfähigkeit reicht.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 25 % Praktisches Arbeiten: 55 % Aktive Diskussion: 20 %
4. Julia Schnurr und Dr. Thilo Hagendorff | Act for Animals e.V.
Ethik und Nachhaltigkeit des Konsums tierischer Produkte
Wir, das sind Julia und Thilo, arbeiten beide in der Wissenschaft. Julia ist zudem Ärztin. Nicht nur durch unsere berufliche Praxis, auch durch privates Interesse und Engagement haben wir in den letzten Jahren umfangreiches Wissen über den Themenkomplex Ernährung und Tierhaltung erworben. Um über Missstände, aber auch Chancen und Zukunftsvisionen in diesen Bereichen zu informieren, halten wir regelmäßig Vorträge oder geben Seminare. Unser Ziel ist es, im Sinne der Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung etwas für Menschen, Tiere und Umwelt zu tun.
Der Workshop soll im Rahmen kürzerer Vorträge und daran anschließender gemeinsamer Diskussionen Fragen rund um Ethik und Nachhaltigkeit des Konsums tierischer Produkte behandeln. Der Workshop beleuchtet, welchen Stellenwert Tiere – darunter insbesondere sog. Nutztiere – in unserer Gesellschaft haben. Er geht darauf ein, welche Entwicklungen das System der Massentierhaltung in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Die Folgen dieser Entwicklung können wiederum aus der Perspektive der Nachhaltigkeit analysiert und bewertet werden. Ebenfalls Gegenstand des Workshops soll es sein, die bestehenden politischen Diskussionen rund um die angesprochenen Themen zu verbinden mit Fragen des individuellen ethischen Konsums. Für den Workshop ist kein spezifisches Vorwissen erforderlich, die Vortragseinheiten sind allgemeinverständlich und sollen die Grundlage für eine aktive, differenzierte Diskussion liefern.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 60 % Aktive Diskussion: 40 %
5. Birgit Hoinle | Studium Oecologicum Uni Tübingen / 4-Häuser-Projekt
Gemeinsam Stadt machen! – Perspektiven einer sozialökologischen Stadtentwicklung
Ich promoviere in Geographie zu urbaner Landwirtschaft und Empowermentprozessen in Kolumbien. Im Rahmen meiner Feldforschung habe ich mich intensiv mit Herausforderungen einer sozialökologischen Stadtentwicklung auseinandergesetzt, Initiativen forschend begleitet und vor Ort Workshops mit kollektivem Kartieren durchgeführt. Diese Erfahrungen möchte ich gerne in den Workshop einfließen lassen und für den Tübinger Kontext konkretisieren.
In Tübingen wohne ich im 4-Häuser-Projekt und bin damit auch ganz im Alltag mit den Anforderungen, Vorteilen, aber auch Herausforderungen gemeinschaftlicher Wohnformen beschäftigt. Darüber hinaus komme ich immer wieder zu überregionalen Vernetzungstreffen des Mietshäusersyndikats und Recht-auf-Stadt-Foren, bei denen es um eine sozialökologisch gerechte und integrative Stadtentwicklung geht.
Im Workshop möchte ich solche Visionen gemeinsam mit den Teilnehmer*innen erarbeiten und mit ihrem eigenen Kontext verbinden. Wie sieht die Stadt der Zukunft aus? Was braucht es für eine sozialökologische Stadtentwicklung? Und was können wir dafür tun? Mit diesen Fragen möchten wir uns in diesem Workshop beschäftigen. Ziel ist es, gemeinsam Visionen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu entwickeln und für den Tübinger Kontext greifbar zu machen. Ausgehend von einem Input zu Konzepten von Recht auf Stadt und den Commons (Gemeingüter) werden wir uns anhand verschiedener Themenfelder (u.a. Wohnen, Ernährung, Verkehr) damit beschäftigen, wie dies in Tübingen derzeit umgesetzt wird.
Ausgehend von der Frage, was es für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung nötig ist, werden wir im Anschluss selbst Papier und Stift in die Hand nehmen. Im Rahmen einer kollektiven Kartierung werden wir uns gemeinsam damit auseinandersetzen, an welchen Orten in Tübingen bereits Initiativen für eine nachhaltige Stadt bestehen, welche Rolle urbane (grüne) Gemeingüter spielen und wo Konfliktpunkte bzw. gegenläufige Tendenzen zu verorten sind. Dabei soll auch die Diskussion nicht zu kurz kommen, welche Gruppen von bestimmten Orten ausgeschlossen sind und was es für eine gerechte Stadtentwicklung braucht. Im Kern geht es in dem Workshop ganz konkret darum, Handlungsperspektiven zu entwickeln, wie wir Stadt gemeinsam gestalten und Visionen für eine gerechte urbane Entwicklung umsetzen können. Für den Workshop sind keine bestimmte Vorkenntnisse vonnöten; er richtet sich an alle, die sich für Fragen rund um Stadt und Nachhaltigkeit interessieren.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 20 % Praktisches Arbeiten: 40 % Aktive Diskussion: 40 %
6. Conrad Borchers | ParaNova
Dialog zwischen Perspektiven
Wir sind ParaNova, ein (noch) studentisches Projekt zur Perspektivierung von Lebenswelten. Wir produzieren Podcasts sowie Social Media Content und planen, durch öffentliche Kampagnen gesellschaftlichen Dialog zu fördern. Wir beobachten ein zunehmendes Auseinanderdriften unserer Gesellschaft, eine Aufspaltung in verschiedene Lager, sodass verallgemeinernde Stereotype in den Vordergrund treten.
In einer intakten Demokratie sollte der friedliche Diskurs von Inhalten mit Fokus auf Konsensfindung im Vordergrund stehen – leider beobachten wir nicht nur in Deutschland das Gegenteil. Doch wie kann man Vorurteile abbauen? Brauchen wir eine neue Gesprächskultur, mehr kulturelle Reflexion? Wir möchten diese Fragen mit Euch diskutieren und dabei unsere Erfahrungen aus der Podcastproduktion einbringen, in der wir zwei Gäste mit diametralen Positionen moderiert in den Dialog bringen. Weiterhin möchten wir Euch theoretische Konstrukte an die Hand geben, Euren Austausch mit anderen Lebenswelten aktiv zu gestalten – mit fachlichem Hintergrund aus unseren Studienfächern, die von Soziologie und Rhetorik über VWL bis Psychologie reichen. Vorwissen für den Workshop ist nicht nötig, vielmehr als spezielles Vorwissen denken wir, dass eine grundsätzliche Offenheit gegenüber fremden Perspektiven, sowie die Bereitschaft, die eigene Perspektive auf politische, gesellschaftliche und kulturelle Themen zu teilen, für eine Teilnahme förderlich ist.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 25 % Praktisches Arbeiten: 25 % Aktive Diskussion: 50 %
7. Jule Basenach und Lucas Bohle | Studierende der Uni Tübingen
One Health – Wie sich Mensch, Tier und Umwelt gegenseitig beeinflussen
Ich, Jule Basenach, bin Medizinstudentin im 5. Semester und habe mich in den letzten Jahren viel mit verschiedenen Themen der Nachhaltigkeit beschäftigt und mir ist immer klarer geworden, wie eng dieses Thema doch mit unserer Gesundheit zusammenhängt. Mein Wissen beruht demnach nur auf privaten Recherchen und Vorträgen. Ich, Lucas Bohle, studiere Erziehungswissenschaft im 5. Semester. Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt mich bereits seit einiger Zeit, allerdings bin ich mehr eine didaktische als eine inhaltliche Unterstützung. Da ich mich in meinem Studium und außerhalb sehr gerne mit Didaktik auseinandersetze und daran viel Spaß habe, konnte ich mir diesen Workshop nicht entgehen lassen.
Inwiefern hat der Klimawandel Einfluss auf unsere Gesundheit? Wie kann ich durch meinen Nahrungskonsum eventuell schlimme, schwer therapierbare Krankheiten vermeiden und was hat das alles mit multiresistenten Keimen zu tun? Warum sind sich viele Menschen nicht bewusst darüber, dass „9 Millionen Menschen weltweit […] 2015 durch von Umweltverschmutzung verursachte Erkrankungen vorzeitig gestorben [sind]“? Um was handelt es sich hier und warum ist uns das so wenig bewusst? Welche Rolle sollte dies eigentlich in unserem Gesundheitssystem spielen?
Durch den Anstieg des Klimas ändern einige Tiere ihren Lebensraum in nördlichere Gebiete. So auch die Aedes-aegypti-Mücke, welche bereits auf den kanarischen Inseln entdeckt worden ist. Diese Mücke ist in den Tropen und Subtropen der hauptsächliche Überträger für Dengue-Fieber, Chikungunya-Virus, Gelbfieber und weitere Infektionserkrankungen. Kann es sein, dass wir uns bald auch in Europa vor solchen Krankheiten schützen müssen? All diese Themen gehen uns direkt etwas an.
Der Workshop dient dazu, mit dem Thema in Kontakt zu kommen. In die Tiefe werden wir leider aufgrund der Zeit und durch unser doch begrenztes Wissen nicht gehen können. Das Wissen basiert auf Vorträgen und Artikeln, welche wir im Laufe der Jahre von verschiedenen Quellen angesammelt haben. Auf Grundlage der erarbeiteten Artikel wollen wir mit euch im Anschluss diskutieren: Zum einen, inwiefern diese Themen relevant sind, zum anderen, ob wir ein anderes Bewusstsein dafür entwickeln sollten und ob/wie man daraus eine Handlungsmotivation ziehen kann.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 10 % Praktisches Arbeiten: 40 % Aktive Diskussion: 50 %
Slot 3 – Freitag, 10. Oktober
1. Thomas Aigner | Uni Tübingen
Innere Nachhaltigkeit mit Yoga
Nach längerer Tätigkeit als Explorationsgeologe in der Industrie arbeite ich nun im Hauptberuf als Professor für Geologie. Neben einer ausgedehnten Reisetätigkeit in viele Teile der Welt kamen in den letzten Jahren Reisen in die inneren Welten hinzu: Ausbildungen im Bereich Körperarbeit und Kommunikation, als Stressmanagement-Trainer, Entspannungs- und Massage-Therapeut, sowie als Yogalehrer. Grundlehrgang in Hatha Yoga, dann Ausbildung zum „Advanced Yoga Teacher“ während mehrerer Aufenthalte (insges. 11 Monate) in einem Ashram im Urwald von Süd-Indien. Zahlreiche weitere Fortbildungen in diversen Yoga- und Tantra-Traditionen.
Dass wir eine „äussere“ Nachhaltigkeit bei der Entwicklung unseres Planeten Erde dringend brauchen ist offensichtlich. Dazu kommt eine „innere“ Ebene: Wie gehen wir mit uns selbst um? Yoga bietet einen seit Jahrtausenden bewährten Weg der inneren Nachhaltigkeit: innere Balance, inneren Frieden, inneres Glück. Yoga kann uns dabei unterstützen, die Herausforderungen des Alltags mit Ruhe und Gelassenheit zu meistern. Dieser Workshop bietet eine Einführung in ganzheitliches Yoga: Körper- und Atemübungen, Meditation, Tiefenentspannung und „life style“. Das alles wollen wir im Workshop ganz praktisch erforschen.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 10 % Praktisches Arbeiten: 90 %
2. Denise Klein | Studentin der Uni Tübingen
Wildkräuter vor unserer Tür
Ich bin Denise studiere Biologie und mache seit Februar eine Ausbildung zur Allgäuer Wildkräuterführerin. Dabei lerne ich altes, traditionelles Wissen zu Wildkräutern. Das beinhaltet reines Pflanzenwissen, Rituale, Kochen mit Wildkräutern oder auch das anfertigen von Vorräten für den Winter.
Ich will euch in meinem Workshop zeigen, was es für Kräuter in unserer Umgebung gibt und was man mit ihnen machen kann. Welche Kräuter euch bei verschieden Situationen helfen können und vor allem auch wie. In unserer heutigen Zeit gehen wir sofort zur nächsten Apotheke, sobald uns etwas fehlt. Viele von uns haben vergessen, oder es nie gelernt, was für tolle Pflanzen bei uns wachsen. Ich bin davon überzeugt, dass man achtsamer mit der Umwelt umgeht, wenn man mehr über sie weiß. Mein Workshop wird aus theoretischen und praktischen Teilen bestehen. Ziel dieses Workshops ist es, eure Faszination für die Pflanzen zu wecken und euch dazu zu bringen, auch mal raus zum sammeln zu gehen.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 35 % Praktisches Arbeiten: 60 % Aktive Diskussion: 5 %
3. Marie Graef | Mietshäuser Syndikat
Stadtrundgang Alternatives Wohnen
Wie würdest Du gerne wohnen? Gut und bezahlbar? Gemeinschaftlich mit anderen? In kleiner Wohnung oder großer WG? Mit Gemeinschaftsräumen, Werkstätten, Gemüsegärten, Kindern, Hühnern? Mit Raum für Selbstentfaltung, Inspiration, Austausch, Kultur, Politik? Das Mietshäuser Syndikat ist ein Verbund von bundesweit über 120 Wohnprojekten, wovon sich fünf Wohnprojekte mit rund 300 Bewohner*innen in Tübingen befinden. Ziel des Mietshäuser Syndikats ist es, bezahlbaren und selbstverwalteten Wohnraum im Sinne der solidarischen Ökonomie zu Verfügung zu stellen. Somit werden Gemeingüter im Bereich Wohnraum geschaffen. Zudem werden innerhalb der einzelnen Wohnprojekte diverse soziale, kulturelle und ökologische Ansätze und Projekte (Food Coops, Veranstaltungsräume, Umsonstläden, Bibliothek sozialer Bewegungen etc.) verfolgt.
Die Exkursion umfasst eine Führung durch die Wohnprojekte Schellingstraße und Münze 13, auch verbunden mit Besichtigungen der „Projekte in den Projekten“ sowie Erläuterungen zu Hintergründen und Erfahrungen. Das Modell des Mietshäuser Syndikats wird erklärt, es wird kein Vorwissen vorausgesetzt und es gibt Raum für Diskussion und Fragen. Auf dem Weg durch die Stadt erfahrt ihr außerdem mehr zu Tübingens lebhafter Besetzungsgeschichte und bei Interesse über wohnungspolitische und stadtplanerische Entwicklungen. Marie ist seit drei Jahren im Mietshäuser Syndikat aktiv, liebt das Leben in ihrem Wohnprojekt und beschäftigt sich mittlerweile auch im Studium mit wohnungs- und stadtpolitischen Fragestellungen (M. Sc. Planung und Partizipation).
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 50 % Aktive Diskussion: 50 %
4. Fabian Everding | Tübinger Arbeitslosen-Treff e.V.
Gerechtigkeit vor der Haustür – Solidarität mit langzeitarbeitslosen Menschen in Tübingen
Ich arbeite als Sozialberater beim Tübinger Arbeitslosen-Treff e.V. und berate dort jeden Tag Menschen, die erwerbslos, prekär beschäftigt oder „erwerbsunfähig“ sind. Das Wissen für den Workshop stammt zum Teil aus meinen Erfahrungen bei dieser Tätigkeit und basiert zum Teil auf meinen theoretischen Kenntnissen aus der Fachliteratur und von Fortbildungen. Vor dieser Tätigkeit habe ich einen Master in Empirischer Kulturwissenschaft abgeschlossen. Wie schon in den letzten Jahren gebe ich den Workshop zusammen mit Ehrenamtlichen des Arbeitslosen-Treffs, die aus eigener Betroffenheit heraus Experten für das Thema „Leben mit wenig Geld“ sind.
Nach einem in haltlichen Impulsvortrag wollen wir mit den Teilnehmer*innen die eigenen Vorurteile gegenüber Langzeiterwerbslosen zur Sprache bringen und gleichzeitig Argumente für die Notwendigkeit gesellschaftlicher Solidarität sammeln. Im Weiteren wollen wir im gemeinsamen Dialog mit Betroffenen an der Frage arbeiten, wie gesellschaftliche Solidarität für Menschen am Rande der Gesellschaft erwirkt werden kann. Dabei können auch konkrete Ideen für das ehrenamtliche Engagement beim Tübinger Arbeitslosen-Treff entwickelt werden. Mit dabei sein werden Betroffene und Hauptamtliche vom Tübinger Arbeitslosen-Treff, die von ihrer Arbeit und Lebenswirklichkeit berichten.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 40 % Praktisches Arbeiten: 10 % Aktive Diskussion: 50 %
5. Global Marshall Plan Tübingen
Friedensstiftung und Friedensaktivismus
Wir sind eine Gruppe von (hauptsächlich) Studierenden, die sich mit sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit beschäftigt. Durch Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Demos oder Poetry Slams möchten wir unseren Beitrag zum Wandel in der Gesellschaft leisten. Auf diesem Weg bilden wir uns auch intern weiter und profitieren dabei auch von dem reichhaltigen Erfahrungsschatz unserer einzelnen Mitglieder.
In unserem Workshop „Friedensstiftung und Friedensaktivismus“ setzen wir uns gemeinsam mit Konfliktnarration, gewaltfreier Kommunikation und Friedensstiftung im Alltag auseinander. Die Begriffe “Konflikt”, “Krieg” und “Frieden” sind in unserem täglichen Sprachgebrauch allgegenwärtig. In einem ersten Schritt wollen wir deshalb verschiedene Bedeutungen dieser Begriffe klären. Daraufhin betrachten wir, wie das Erzählen von Konflikten unsere Wahrnehmung und unserer Erleben dieser beeinflusst. Mittels einer Plakatausstellung mit Rundgang sowie eines Planspiels nähern wir uns der Thematik spielerisch an. Zum Abschluss diskutieren wir, wie unsere neu gewonnenen Erkenntnisse auch in unserem Alltag praktisch umgesetzt werden können und wie wir selbst zu Friedensstifter*innen und -aktivist*innen werden können. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, es handelt sich um ein Einstiegsseminar.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 35 % Praktisches Arbeiten: 35 % Aktive Diskussion: 30 %
6. Marc Amann
Kreative politische Aktionsformen von Aktionstheater über Flash Mob bis zu Zivilem Ungehorsam
Ich habe in Tübingen Psychologie studiert und arbeite freiberuflich in der politischen Bildungsarbeit. Aus meinem Interesse an kreativen Aktionsformen ist u.a. auch das Buch „go.stop.act – Die Kunst des kreativen Straßenprotests“ entstanden.
Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie politische Themen, Anliegen und Alternativen in die Öffentlichkeit gebracht werden können: Alleine übers Internet, mit einer kleinen Gruppe in der Fußgängerzone oder mit Tausenden auf einer Demonstration. Durch Guerilla Gardening, Critical Mass-Fahrradfahren, öffentliche Verschenkregale, … Im Workshop tragen wir gemeinsam zusammen, was wir kennen und schauen uns Filme und Fotos von beispielhaften, inspirierenden Aktionen an. Aktionen, die Mut und Lust machen, die Welt positiv zu verändern und die eigene Meinung nicht für sich zu behalten! Es ist keine Vorerfahrung mir politischen Aktionen notwendig, um an dem Workshop teilzunehmen.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 30 % Praktisches Arbeiten: 40 % Aktive Diskussion: 30 %
7. Alexandra Dreier, Svenja Walter und Himadri Ketu | Global Match e.V.
Internationale Projektarbeit in postkolonialen Zeiten – Reflexion and Action
Ich, Alexandra, bin Projektmanagerin der Generation2019 des Sozialunternehmens GlobalMatch und Absolventin des Master-Studiengangs ‚Arts, Creativity and Education‘ der University of Cambridge, in dessen Rahmen ich mich mit dem White Saviour Complex als Motivation von sogenannten ‚Entwicklungsprojekten‘ im Globalen Süden beschäftigt habe. Im Rahmen von GlobalMatch beschäftigen wir uns damit, wie wir internationale Begegnungen und Projekte mehr auf Augenhöhe gestalten können, mit dem Wissen, dass Augenhöhe aufgrund der bestehenden globalen Machtverhältnisse oft schwer zu realisieren ist.
Ich, Svenja, mache den Tandem Support bei GlobalMatch zusammen mit meinem Kollegen aus Uganda. Das heißt ich begleite unsere Teilnehmer aus dem Globalen Norden und berate sie in allen Fragen, die das GlobalMatch-Programm, die Zusammenarbeit mit dem Tandem-Partner und die inhaltliche Projektarbeit betreffen. An dieser Arbeit begeistert mich vor allem, dass Menschen aus völlig unterschiedlichen Regionen dieser Welt eine gemeinsame Basis finden und an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten. Während meines Ethnologie- und Psychologiestudiums in Heidelberg haben mich besonders das Thema Postkolonialismus und die daraus resultierenden globalen Machtstrukturen beschäftigt. Ich würde mich freuen, wenn die Workshop Teilnehmer ein Bewusstsein dafür gewinnen, dass diese Machtstrukturen schon in unserem alltäglichen Denken und Handeln beginnen und wie sie mit globalen Ungleichheiten reflektiert umgehen können.
Ich, Himadri, bin als Head of Product Development bei GlobalMatch für die Entwicklung des Programms von interkulturellem und postkolonialem Lernen und die Verbesserung der Kommunikation zwischen Globalem Norden und Globalem Süden zuständig. Als Promovierende im Fach Medien- und Kulturwissenschaften beschäftige ich mich mit deutschen Filme über Indien in 1920er Jahren und sehe, wie diese Filme die kolonialistische Sicht widerspiegeln, obwohl Deutschland und Indien nie in einer kolonialen Beziehung waren.
GlobalMatch beschäftigt sich genauso mit solchem ‚unsichtbaren Rassismus‘ und macht uns tief verwurzelte Stereotypen bewusst. In dem Workshop möchten wir Teilnehmende erfahren lassen, dass es, um von kolonialen Strukturen wegzukommen nicht um ‚Entwicklung‘ im Globalen Süden geht, sondern um das Verstehen postkolonialer Strukturen, deren Einfluss auf die Beziehungen, die wir in Projektarbeit führen. Wie können wir dieses Wissen schlussendlich nutzen, um aktiv zu werden und Ungleichheiten auszulöschen? All das, sowie System Thinking und Problemanalyse-Methoden werden wir den Teilnehmenden nahelegen und ihnen so einen alternativen Ansatz zur ‚Nachhaltigen Entwicklung‘ vorstellen.
METHODIK DES WORKSHOPS Theoretischer Input: 10 % Praktisches Arbeiten: 55 % Aktive Diskussion: 35 %